Die Aktion
Die Arbeiterwohlfahrt Dortmund hatte sich Ende 2010 an die Spitze einer Initiative Dortmunder Bürgerinnen und Bürger gestellt und die öffentliche Verantwortung für das Dortmunder Manifest übernommen. Walter Liggesmeyer, Maler und Schriftsteller und Georg Deventer, Vorsitzender von Pro-Dortmund e.V. hatten das Manifest angestoßen.
Die Rechtsextremen wollen seit Jahren unsere Stadt zu ihrer Hauptstadt in Westdeutschland machen. Bei ihren Aufmärschen skandieren sie, so lange in Dortmund auf zu marschieren, bis ihnen die Stadt gehöre. Immer wieder kam und kommt es zu Bedrohungen und gewaltsamen Übergriffen auf Einzelpersonen und Gruppen. Es ist auch zu beobachten, dass die Neonazis versuchen, in einzelnen Stadtteilen wie Dorstfeld und neuerdings mit der Partei „Die Rechte“ in Huckarde Fuß zu fassen.
Ein II. Dortmunder Manifest soll das Begonnene fortsetzen. Mit uneingeschränkter Unterstützung des Oberbürgermeisters Herrn Ulrich Sierau wird am 16. Januar 2014 in einer gemeinsamen Pressekonferenz das II. Dortmunder Manifest vorgestellt. Die öffentliche Aktion umfasst die Herausgabe von Plakaten und Postkarten, einen erweiterten Internetauftritt und eine Plakatierung an Litfass-Säulen. Zusätzlich werden fünf großflächige Plakatwände im Wallbereich der City aufgestellt werden. Bei der Pressekonferenz wird ein Kompendium zum Dortmunder Manifest 2010 - 2013 vorliegen, eine Dokumentation der letzten drei Jahre, insbesondere mit allen Bekenntnissen.Gerda Kieninger, MdL, Vorsitzende der AWO, wird das Kompendium dem Oberbürgermeister überreichen.
Der Internetauftritt über das Dortmunder Manifest bleibt erhalten, auch weiterhin mit der Möglichkeit, sich zu bekennen. Dieses wird dann auch zum II. Dortmunder Manifest über den gleichen Zugang www.dortmunder-manifest.de möglich sein.
Wie beim ersten Dortmunder Manifest bleibt das Ziel, dass sich eine breite Dortmunder Öffentlichkeit zu ihrer lebens-und liebenswürdigen Stadt bekennt, die weltoffen, solidarisch und tolerant ist. Rechter Populismus und Demagogie, Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus dürfen nie wieder Platz in Dortmund - und natürlich darüber hinaus - finden.
Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit bedrohen eine friedliche und zivile Stadtgesellschaft. Eine „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ ( Prof.Heitmeyer ) ist in den Köpfen vieler nicht überwunden und Rechtsextreme reklamieren auf der Straße und im Internet weiterhin die Stadt als „ihre Stadt“. Immer unverhohlener und dreister sind ihre Aktionen, auch mit krimineller Energie, Gewaltbereitschaft und Bedrohungen gegen Menschen, die gegen sie eintreten.
Nach dem Verbot der „Autonomen Nationalisten“ und „brauner Kameradschaften“ treten jetzt die gleichen Rechtsextremen als neue Partei „Die Rechte“ auf. Gegen angebliche Überfremdung, gegen Sozialabbau und gegen Perspektivlosigkeit versuchen sie in populistischer und demagogischer Weise auch in der Mitte der Gesellschaft Unterstützung zu finden, und sei es „nur“ auf den Stimmzetteln für die kommenden Wahlen ( Kommunalwahlen und Europawahlen im Mai 2014 ) In Dortmund mussten wir bei der Bundestagswahl im September 2013 rund 5000 Stimmen für rechtsextreme Parteien zählen. Das waren rund 2 % der abgegeben Stimmen.
Die Dortmunder Stadtgesellschaft muss nachhaltig Zeichen gegen Rechts setzen. Sie muss unmissverständlich zum Ausdruck bringen, dass es keine Alternative zum demokratischen und zivilen Gemeinwesen gibt, dass das friedliche Zusammenleber aller in der Stadt gewollt ist.
Die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt müssen sich dafür einsetzen, dass soziale Gerechtigkeit nicht mit national-sozialistischen Zielen, Intoleranz und einer Solidarität, die in menschenverachtender Weise ganze Bevölkerungsgruppen ausschließt, erreicht wird.
Der Hitlerfaschismus und der Nationalsozialismus haben doch gezeigt, welche verheerenden Folgen aus dieser Ideologie erwachsen : der zweite Weltkrieg mit unendlichem Leid in den überfallenden und besetzten Ländern, mit dem Holocaust, mit der Verfolgung und Ermordung Andersdenkender. Des weiteren ist der Krieg, den die deutschen Faschisten und Nationalisten in die Länder getragen haben, zu uns nach Deutschland, in unsere Städte dann zurück gekommen. Nicht nur viele deutsche Soldaten haben ihr Leben gelassen, auch die Zivilbevölkerung musste unter den Auswirkungen des Krieges unermesslich leiden. Dazu gehören unzählige Opfer durch die Bombadierung der deutschen Städte. Und gerade die Industriestadt Dortmund war erheblich betroffen.
Wir dürfen niemals mehr zulassen, dass im Namen falscher Weltbilder Gewalt und Hass gesät wird.
Wir würden Sturm ernten.
Mit den Merksätzen des II. Dortmunder Manifest möchten wir diese Gedanken manifestieren und fest verankern. Die Dortmunder Stadtgesellschaft soll sich hiermit identifizieren können und jede Bürgerin und jeder Bürger soll sich hier wiederfinden können.
Bekennen Sie sich und formulieren Sie ggfs. einen eigenen persönlichen Merksatz.